Nach dem Coronaunglück kam der verbrecherische Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine und der Heizölpreis hatte sich in der Spitze vervierfacht. Inzwischen pendelt er sich beim 3-fachen des Preistiefs während Corona ein. Statt 40 ct/l sind nun über 135 ct/l zu zahlen. Energie ist so teuer, wie noch nie zuvor. Auch der Preis für Gas und Strom hat sich vervielfacht. Viele Verbraucher werden das erst realisieren, wenn ihr alter Vertrag fristgerecht gekündigt wird und ein neuer Preis aufgerufen wird. Das böse Erwachen kommt im Laufe des Jahres. Mit den steigenden Energiepreisen und gestörten Lieferketten hat die Inflation ein atemberaubendes Maß angenommen. Da die Erzeugerpreise um 35% gestiegen sind, erwarten wir eine Inflationsrate für den Endverbraucher von deutlich über 10%. Zu lange hat die EZB mit einer Zinserhöhung gewartet, als die Konjunktur noch in Hochform war. Auch zu lange hat man auf günstiges Gas und Öl aus Russland vertraut und es war wenig attraktiv, auf alternative Energie umzusteigen. Der Windkraftausbau stagnierte wegen der langen Genehmigungsverfahren bzw. Bürgereinsprüche und die magere Einspeisevergütung für Solarstrom lockte niemandem hinter dem Ofen hervor. Jetzt stehen wir vor dem Scherbenhaufen fehlgeleiteter Politik und guter Rat ist teuer. Wer beim inzwischen stark gestiegenen Strompreis sein 50 Jahre altes Haus auf eine Wärmepumpe umstellt, wird sich wundern, wie teuer ihn die Wärme kommt. Die erwartete Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe wird bei einem solchen Bau oft nicht erreicht. Da kann das Heizöl auch auf über 150 ct/l steigen und man heizt damit immer noch günstiger, als mit der Wärmepumpe. Abgesehen davon ist heute kaum ein Handwerker greifbar und die Lieferzeiten gehen in die Monate. Exorbitante Preissteigerungen für die Gewerke lassen sich da leicht durchsetzen. Strom wird in Zukunft noch viel teurer. Der Atomausstieg ist nicht mehr rückgängig zu machen, obwohl Kraftwerke der 4. Generation noch viel Energie hätten aus dem "Atommüll" gewinnen können. Braunkohle- und andere Grundlast-Kraftwerke werden aus CO2-Gründen nach und nach abgeschaltet, obwohl der Stromverbrauch rapide zunehmen wird. Elektroautos benötigen für eine Akkuladung 50-100 kWh. Und das Haus verbraucht statt 2000 l Heizöl im Jahr dann 5.000-10.000 kWh Strom für die Wärmepumpe. Was da auf uns zukommt, kann man leicht überschlagen: Deutschland verbrennt ca. 67.000.000 Tonnen Kraftstoff im Jahr. Darin sind 670 TeraWattStunden Energie enthalten, die schon sehr bald durch Strom zu ersetzen sind. Das bedeutet aber mehr als eine Verdopplung des Jahresstromverbrauchs in Deutschland mit derzeit ca. 600 TeraWattStunden. Will man auch noch die verbrannten 87.000.000.000 Kubikmeter Gas durch Strom ersetzen, bräuchte man weitere 870 TeraWattStunden Strom. Insgesamt werden in Zukunft über 2000 Terawattstunden Strom benötigt. Woher der ganze Strom bei einer Dunkelflaute kommen soll, sollte die Regierung der Bevölkerung schon einmal erklären. Nur mit erneuerbarer Energie und ohne adäquate Strom- und Energiespeicher wird ein stabiles Stromnetz der Vergangenheit angehören. Bricht dieses zusammen, werden auch alle Photovoltaik-Anlagen abgeschaltet, es sei denn, sie sind als teure Inselanlage mit Stromspeicher ausgelegt. Nur dann hat man zumindest eine Notstromversorgung, während der Nachbar mit einer gewöhnlichen PV-Anlage stromlos ist. Ein großer Nachteil der Solaranlage aber ist auch in Zukunft, dass sie in den Wintermonaten nur wenig Energie liefert - gerade dann, wenn die Wärmepumpe Unmengen an Strom verbraucht. Selbst bei größten Anstrengen ist die Energieautarkie eines Privathaushalts eine Illusion. | |
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